Fabrik SALZMANN & COMP. Kassel / Pressearchiv 1940 - 1949
Reproduktionen: Erhard J. Scherpf, Industrie- & Werbefotografie, Kassel



Pos1

       
Bomben über Kassel - der 22. Oktober 1943
          


         


Der 22. Oktober 1943 wird zum schrecklichsten und verheerensten Tag in der Stadtgeschichte,
als die Stadt durch einen Luftangriff in Schutt und Asche versinkt.
Nahezu 10 000 Frauen, Männer und Kinder sterben zwischen Flammen und Trümmern.

Kassel war damals eine der bekanntesten Eisenbahnstädte in Europa und verfügte mit den Henschel-Werken
über die größte Lokomotivfabrik auf dem europäischen Kontinent.


Weitere wichtige Industrien waren:


Seit Kriegsbeginn wurde in Kassel schon 218 mal Fliegeralarm gegeben.
Der erste britische Bomberangriff auf Kassel erfolgte in der Nacht vom 21. zum 22.06.1940
auf den Flugplatz Waldau. Der angerichtete Schaden war unerheblich.

Es folgten weitere 12 Angriffe, die mit den Angriffen am 03.10.1943 und am 22.10.1943 ihren Höhepunkt fanden.

Nach britischen Dokumenten wurden am 22. Oktober insgesamt 418293 Bomben (1500 t) auf Kassel abgeworfen.

In Absatz 18 des offiziellen Bericht des Bomberkommandos heißt es:

Tagesaufklärung

7 Tage nach dem Angriff brannten noch Feuer in Kassel, und ein Rauchdunst lag über den schwelenden Ruinen der Stadt.
Das Gebiet der Innenstadt bot eine Szene äußerster Verwüstung, und die Zerstörungen erstreckten sich bis zu den Industriezentren beiderseits der Fulda
und bis in die Vororte. Im ältesten Teil der Stadt, dem Hauptgeschäfts- und Einkaufszentrum zwischen dem Fluß und dem Königsplatz,
war kein Gebäude mehr in Takt, und nur wenige standen noch. In den angrenzenden Teilen der Altstadt und der Oberneustadt,
wo sich viele öffentliche- und Verwaltungsgebäude befanden, und der Unterneustadt, in der viele Geschäftsbetriebe angesiedelt waren,
waren 96% des gesamten Besitzes zerstört. An dieses Gebiet anschließend, und sich direkt südlich des Hauptbahnhofes nach Westen erstreckend,
befinden sich moderne und weniger zusammengedrängte Wohngebiete, wo sich die Zerstörung auf über 48% beläuft.