Fabrik SALZMANN & COMP. Kassel / Pressearchiv / HNA 19.12.2013


Pos1


Nach Pfändungsdrohung
Dennis Rossing hofft auf Einigung - Neue Pläne für die Salzmann-Fabrik



Ein Bild des Verfalls: Auf dem Salzmann-Gelände stapelt sich der Bauschutt. Eigentümer Rossing will einen Teil später als Recycling-Material wieder nutzen.
Salzmann-Eigentümer Dennis Rossing hofft, sich mit dem Regierungspräsidenten (RP) noch gütlich über den Bauschutt auf dem Gelände des Industriedenkmals in Bettenhausen einigen zu können. Außerdem arbeitet der Investor nach eigenen Angaben an einer neuen Nutzung des Geländes.

„Ich möchte eine rechtliche Auseinandersetzung vermeiden“, erklärte Rossing auf HNA-Anfrage. Es handele sich um alte Ziegelsteine und Abbruchmaterial, das bei künftigen Bauvorhaben auf dem Gelände wieder verwendet werden soll. Der Bauschutt sei keine Gefahr für die Umwelt und enthalte keine problematischen Altlasten. Es sei ihm nicht zuzumuten, das Abbruchmaterial jetzt teuer entsorgen zu müssen, obwohl es künftig noch auf dem Gelände an der Sandershäuser Straße als Recycling-Material genutzt werden könnte. Dafür will Rossing beim RP um Verständnis werben.

Nachdem in den vergangenen acht Jahren drei Bauvorhaben zur Rettung des Industriedenkmals gescheitert sind, arbeitet Rossing nach eigenen Angaben „mit Hochdruck“ an einem neuen Nutzungskonzept für Salzmann. Ein großes Einkaufszentrum in der historischen Fabrik hatte die Stadt abgelehnt. Pläne für den Bau einer Multi-Veranstaltungshalle für 10 000 Besucher scheiterten an mangelnder Wirtschaftlichkeit. Zuletzt hatte Rossing versucht, mit Hilfe der Stadt und dem Bau eines technischen Rathauses das Industriedenkmal als Büro- und Dienstleistungszentrum wiederzubeleben. Auch das ging daneben. „Ich wurde aus dem fahrenden Zug geworfen“, sagt Rossing.“

Jetzt arbeitet der Investor nach seinen Angaben an einer Nutzung des Geländes und der beiden denkmalgeschützten Ziegelbauten mit 20 000 Quadratmetern Fläche für 240 Studenten-Appartements. Auch die Kulturinitiativen sollen wieder Platz in der alten Fabrik finden. Zusammen mit dem Ausbau von Büros sowie Einkaufsläden hofft Rossing, dass sich das neue Konzept rechnet. Es gebe Kaufinteressenten für das Salzmann-Gelände, sagt Rossing, aber auch diese seien auf ein funktionierendes Nutzungskonzept angewiesen. Ob das Industriedenkmal verkauft wird oder ob die Bad Hersfelder Rosco-Gruppe selbst einen neuen Anlauf zur Rettung von Salzmann nimmt. (ach)