Fabrik SALZMANN & COMP. Kassel / Pressearchiv / HNA 30.11.2013


Pos1


Viele Ideen zum Erhalt des Industrie-Geländes
Industriedenkmal Salzmann: Szene will zurückkehren



Kassel. Die ehemaligen Mieter der einstigen Kulturfabrik Salzmann möchten zurück auf das Gelände des alten Industriedenkmals an der Sandershäuser Straße in Bettenhausen.
Sie war früher eine Heimat für viele Kasseler Kulturschaffende: Die Salzmann-Fabrik, die jetzt von Verfall und Vandalismus bedroht ist.

Wie sie das erreichen können, war Thema des 1. Salzmann-Forums, zu dem der Verein Kulturfabrik Salzmann in sein derzeitiges Domizil auf dem Gelände Am Kupferhammer am Ende der Leipziger Straße eingeladen hatte.

Unter den 60 Teilnehmern des Forums waren viele ehemalige Salzmann-Mieter, frei schaffende Künstler, Musiker sowie Vertreter verschiedener Kulturinitiativen und Vereine. Neben dem Wieder-Aufbau des Kulturbetriebes auf dem Salzmann-Gelände gehe es auch darum, die historischen Gemäuer, die derzeit dem Verfall und Vandalismus ausgesetzt seien, für die Bürger und Kulturschaffenden Kassels als Kulturdenkmal zu erhalten, sagte Carmen Weidemann (Verein Werkstatt Kassel).
Vor einem Jahr waren die verschiedenen Kulturinitiativen, die ihren Sitz in der Salzmann-Fabrik hatten, aus ihren Ateliers, Galerien, Werk-, Veranstaltungs- und Produktionsstätten ausgezogen, da der Eigentümer Dennis Rossing von der Rosco-Gruppe in Bad Hersfeld die Fabrik von Grund auf sanieren wollte. Eine Rückkehr nach der Sanierung war der Kulturszene seinerzeit signalisiert worden.

Doch daraus wurde nichts, der Plan der Stadt für ein Technisches Rathaus auf dem Gelände scheiterte ebenso wie Rossings Absicht für ein Büro- und Dienstleistungszentrum. Die Zukunft des Industriedenkmals ist ungewiss, ein Abriss ist laut Stadtbaurat Christoph Nolda (Grüne) nicht ausgeschlossen.

Das wollen die Kulturinitiativen und frei schaffenden Künstler nicht hinnehmen. Ein runder Tisch ist ebenso im Gespräch wie die symbolische Besetzung eines Teils der Salzmann-Fabrik für einzelne Aktionen und ein Dokumentarfilm. Unter den Nägeln brennt zudem vielen die Frage, ob die Stadt Rossing enteignen könnte, da er die denkmalgeschützte Fabrik verkommen lasse. Die Teilnehmer wollen sich ein weiteres Mal treffen und zudem über E-Mails, Blogs und Facebook weiter in Kontakt bleiben.

Als ein Ergebnis der Diskussionsrunde wollen sich einige Forums-Teilnehmer vor der nächsten Stadtverordnetensitzung am 9. Dezember um 15.30 Uhr auf der Rathaustreppe treffen, um öffentlich auf ihre Anliegen und Ziele aufmerksam zu machen.

Von Monika Puchta