Fabrik SALZMANN & COMP. Kassel / Pressearchiv / HNA 22.03.2013


Pos1


Salzmann kommt nicht voran: Unterlagen von Rossing fehlen 


Kassel. Noch immer gibt es keine Baugenehmigung für den Umbau des Industriedenkmals Salzmann in ein Behörden- und Dienstleistungszentrum. „Wir wünschen uns, dass es endlich losgeht“, sagt Bettenhausens Ortsvorsteher Enrico Schäfer (SPD).


Für den Stadtteil hat das Vorhaben große Bedeutung. „Aber wir haben keine Klarheit“, bemängelt Schäfer. Gerätselt wird auch im Regierungspräsidium (RP), warum es bei dem Salzmann-Vorhaben nicht vorangeht. Am Steinweg wartet man weiter auf Gutachten und Erklärungen des Projektentwicklers Dennis Rossing zu Altlasten auf dem Grundstück. Rossing soll aufzeigen, wie er den Bauschutt aus dem Abriss von Gebäudeteilen weiterverarbeiten will. Doch seit Wochen rührt sich nichts. „Es müsste doch im Interesse des Bauherrn liegen, mal in die Pötte zu kommen“, wundert sich RP-Sprecher Michael Conrad. Im Hinblick auf Altlasten bestehe zwar keine unmittelbare Gefahr, „aber wir müssen uns kümmern“, sagt Conrad.

Eine Baugenehmigung sei noch nicht erteilt, weil nach wie vor Unterlagen von Rossing fehlten, heißt es im Kasseler Rathaus. Stadtbaurat Christof Nolda (Grüne) sagt: „Wir bemerken in wachsender Unruhe zu viel Ruhe.“ Ursprünglich hatte die Baugenehmigung im September 2012 vorliegen sollen. Seit Monaten wird erklärt, es seien nur noch Details zu erledigen, um den Umbau genehmigen zu können.
Ende Januar hatte der Magistrat den Mietvertrag für das Technische Rathaus auf dem Salzmann-Areal verabschiedet. Am 4. Februar hatte die Stadtverordnetenversammlung den Weg für 2,5 Mio. Euro EU-Fördergeld für die Modernisierung der Salzmann-Fabrik frei gemacht. Mitte Februar unterschrieb Rossing den Vertrag, Anfang März unterzeichneten auch Oberbürgermeister und der Stadtbaurat. Von Rossing gab es am Donnerstag keine Stellungnahme.

Von Jörg Steinbach