Fabrik SALZMANN & COMP. Kassel / Pressearchiv / HNA 16.10.2012 |
Feier des 25-jährigen Bestehens in unsicheren Zeiten |
Bettenhausen. Seit 25 Jahren ist die Kulturfabrik Salzmann ein fester Bestandteil der Kasseler Kulturszene. Am Donnerstag, 18. Oktober, feiert der Verein sein Jubiläum.
Zuerst müssen laut Hans-Jürgen Schweinsberg, Pressesprecher der Stadt, die Rahmenbedingungen geklärt werden. Noch im Oktober gebe es einen Ortstermin mit Leuer, dem planenden Architekten, dem Amt für Stadtplanung, dem Kulturamt sowie der Hausverwaltung, „um die Fläche hinsichtlich der geplanten Nutzung einzuschätzen“, sagte Schweinsberg. Die Bauplanung liegt in den Händen von Projektleiter Dennis Rossing und seinem Architekten Hans-Uwe Schultze. Nach der Sanierung will die Stadt 40 000 Euro für den Ausbau der Räume zuschießen, wenn der Verein diese nutzt. Für den Übergang kann der seine Veranstaltungen ins Panoptikum an der Leipziger Straße verlegen. Dort stünden auch Büro und Lagerflächen zur Verfügung. Allerdings ist die Miete Leuer zufolge mit 1000 Euro im Monat doppelt so hoch wie derzeit in der Salzmann-Fabrik. Aus seiner Sicht wurde die Kulturszene bei den Planungen nicht ausreichend berücksichtigt. Zudem hätte er sich mehr Kommunikations- und Informationsbereitschaft von den Planern gewünscht. Ob der Verein auch künftig in der Fabrik bleibe, sei derzeit ohne vertragliche Basis noch sehr unsicher.
Alles begann mit dem Kulturfestival „Hathat“ 1987 zur documenta 8. Damit startete das Programm der Kulturfabrik in der ehemaligen Weberei Salzmann & Comp. „Frischer Wind in alten Mauern“ titelte die HNA damals anlässlich der Vereinsgründung. Bis 2002 fuhr die Kulturfabrik mit Ausstellungen und regelmäßigen Disco-Veranstaltungen ein zweigleisiges Konzept. Heute umfasst das öffentlich geförderte Programm Stadtteilarbeit, Theater, Konzerte und Festivals. „Wir arbeiten oft mit anderen Veranstaltern zusammen“, sagt Leuer. Nationale und internationale Künstler standen bereits auf der Bühne des 530 Quadratmeter großen Veranstaltungsraums im zweiten Stock der ehemaligen Fabrik, den der Verein umgebaut hat und bisher tageweise gemietet hat. Büro, Lager und Besprechungsraum sind dagegen fest angemietet. (mkx) Von Mirko Konrad „Das geht jetzt Schlag auf Schlag“, sagt Architekt Hans-Uwe Schultze. Da beim Abriss eines Industrieunternehmens auch Schadstoffe anfallen, werden die Arbeiten von der Trendelburger Firma BBU betreut, die unter anderem an der Projektsteuerung beim Flughafen Kassel-Calden beteiligt ist sowie bei SMA-Neubauten am Sandershäuser Berg. Das gesamte Abbruchmaterial, Erdreich und Wasser würden ständig auf Schadstoffe kontrolliert, sagt BBU-Chef Dr. Claus Schubert. 75 000 Kubikmeter Schutt - soviel wie beim Abriss von 75 Einfamilienhäusern - fallen beim Abriss auf dem Salzmann-Gelände an. Darunter umweltschädliches Material wie die Asbestfaserzement-Platten, mit denen die nicht denkmalgeschützten Hallen gedeckt waren. Sie mussten unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen von Hand abgedeckt und in Spezialverpackungen entsorgt werden.
|