Fabrik SALZMANN & COMP. Kassel / Pressearchiv / HNA 14.10.2011


Pos1


Salzmann taugt für Ämter
Stadt: Industriedenkmal könnte als Behördenzentrum genutzt werden



In den nächsten Wochen wird sich entscheiden, ob die Stadt mit eigenen Ämtern Hauptmieter des Salzmann-Gebäudes von Dennis Rossing wird. Stimmen die Stadtverordneten dem vor allem von Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD) vorangetriebenen Plan bis zum Jahresende zu, kann Rossing 2,5 Millionen Euro Zuschuss von der EU bekommen. Dann müsste ab dem kommenden Jahr gebaut und bis 2014 abgerechnet werden. Welche städtischen Ämter in das Industriedenkmal ziehen sollen, wird der Magistrat am 7. November entscheiden. Hilgen favorisiert ein technisches Rathaus mit den Ämtern des Baudezernats. Das letzte Wort haben jetzt die Stadtverordneten im Dezember.

Die Frage der Salzmann-Nutzung war auch ein Streitpunkt bei den Kooperationsverhandlungen zwischen SPD und Grünen nach der Kommunalwahl im Frühjahr. Vereinbart wurde, dass Rossing ein überzeugendes Nutzungs- und Belegungskonzept für die Flächen vorlegt, die nicht von der Stadt angemietet werden. Die Nutzung muss einen Gewinn für den Stadtteil bringen - so steht es in der rot-grünen Kooperationsvereinbarung. Aus Sicht von Rossing-Architekt Hans-Uwe Schultze ist das gelungen. „Wir haben alles zur Umsetzung des politischen Kooperationsbeschlusses unternommen“, sagt er. „Der Nutzungsmix ist gegeben. Die Aufwertung des Kasseler Ostens ist Programm.“

Das Konzept umfasse nicht nur den denkmalgeschützten Teil, sondern das gesamte Areal sowie die städtebauliche Entwicklung im Umfeld. Im Stadtplanungsamt werden die Baupläne zurzeit geprüft. Laut Amtsleiter Heinz Spangenberg müssen unter anderem noch Fragen des Brandschutzes im gesamten Gebäude und die Bewältigung des Publikumsverkehrs geklärt werden. Ansonsten erfülle das Konzept die Erwartungen. „Alle Anforderungen sind aufgearbeitet worden“, sagt Spangenberg. Das Gebäude könne als Dienstleistungs- und Behördenzentrum genutzt werden. Die Nutzungsideen von Rossing und Schultze liegen den Parteien nicht schriftlich vor.

Der Plan, auf dem Areal Wohnungen zu errichten, wurde kürzlich bei einer Stadtteilbegehung in Bettenhausen mit OB Hilgen angesprochen. Im Büro Hilgens wird jetzt auch eine Vorlage für Magistrat und Stadtverordnete vorbereitet - darin werden die Planungen für das Salzmann-Gelände zusammengefasst und den Kommunalpolitikern zur Abstimmung vorgelegt.