Fabrik SALZMANN & COMP. Kassel / Pressearchiv / HNA 31.07.2008


Pos1


Arena kommt in Schwung
Planung für Multifunktionshalle auf dem Salzmann-Gelände in Bettenhausen steht



Kassel. "Aus unserer Sicht sind wir sehr weit", sagt Dennis Rossing. Der Bad Hersfelder Investor, der auf dem Gelände des Industriedenkmals Salzmann in Bettenhausen eine Multifunktionshalle für die Region bauen will, ist zuversichtlich. Die Vertragsverhandlungen zwischen Rossing, dem künftigen Hallenbetreiber und den Kassel Huskies sowie der MT Melsungen als künftige sportliche Hauptnutzer der Arena laufen auf Hochtouren.

Im Herbst könnte die Stadtverordnetenversammlung über den Aufstellungsbeschluss für den notwendigen Arena-Bebauungsplan entscheiden.

Die beiden Erstliga-Vereine werden als wirtschaftliches Standbein für die rund 40 Millionen Euro teure Multihalle gebraucht. Mit zusätzlichen Konzerten, Kulturveranstaltungen, Kongressen oder Firmenpräsentationen soll dann Geld verdient werden. Das kühne Projekt, eine hochmoderne Veranstaltungsstätte mit den denkmalgeschützten alten Industriebauten zu verbinden, ruht auf mehreren Säulen. Neben der Arena werden auch die riesigen Bestandsflächen in den alten Fabrikgebäuden einbezogen. Dort ist Platz für Büros, Gewerbe und Dienstleistung, Künstlerateliers, Gastronomie und Einzelhandel. Auch die Vermarktung der Namensrechte an der Salzmann-Arena liefert einen Beitrag zur Finanzierung. Interesse an den Namensrechten hat die Volkswagen AG signalisiert.

Beste Chancen, als Hallenbetreiber mit ins Salzmann-Geschäft zu kommen, hat die Hochtief Facility Management GmbH aus Essen. Das Unternehmen wird aber erst dann den Vertrag mit Investor Rossing unterzeichnen, wenn es seinerseits die Mietverträge mit dem Kasseler DEL-Eishockeyteam und den Melsunger Bundesliga-Handballern unter Dach und Fach hat. Darüber wird derzeit verhandelt.

"Wir sind praktisch durch", sagt Michael Homberger, bei der MT Melsungen für Vermarktung und Beratung zuständig, "bei uns steht es sehr gut". Für den von Homberger ausgehandelten Mietvertrag, der bei Hochtief unterschriftsreif vorliegt, hat der MT-Aufsichtsrat bereits Mitte Juni einstimmig grünes Licht gegeben. Nicht ganz so weit ist Huskies-Boss Rainer Lippe. "Wir steigen Anfang August in die Detailverhandlungen ein", sagt der Huskies-Eigner. Und ist optimistisch, "dass wir zeitnah zum Vertrag kommen."

Sind sich Hallenbetreiber und Sportvereine einig, dürfte auch der Vertragsschluss zwischen Investor und Hallenbetreiber flott über die Bühne gehen. "Wir sind in der letzten Phase der Vertragsverhandlungen", sagt Dennis Rossing. Die Rahmenplanung steht, jetzt geht es um "betriebstypische Anpassungen und Optimierungen", erklärt Rossing. Bis zum Herbst will er bei der Stadt den Aufstellungsbeschluss beantragen. Wenn in der Verwaltung alles glatt läuft, könnte im Spätsommer 2009 mit dem Bau begonnen werden. Im Architekturbüro Schultze + Schulze, das seit vielen Jahren auf dem Salzmann-Gelände an der Sandershäuser Straße arbeitet, ist die Detailplanung für die Arena bereits weit gediehen. Der Abriss der bereits teilweise eingestürzten Gebäude an der Agathofstraße ist bereits beantragt und könnte schon vorher beginnen, um Zeit zu sparen. Dort soll ein neues, zusätzliches Parkhaus für die Arena-Besucher entstehen.

Die Bauzeit für die Arena wird mit eineinhalb Jahren kalkuliert. "Wenn alles glattgeht", schätzt Rossing, könnte die Arena zwischen Sommer und Herbst 2011 in Betrieb gehen.

Von Jörg Steinbach

31.07.2008




Die Salzmann-Fabrik aus der Luft von Süden gesehen: Die L-förmigen Ziegelgebäude werden erhalten, dazwischen soll die Arena entstehen. Die eingestürzten Gebäude rechts vom Schornstein, der ebenfalls erhalten wird, werden abgerissen. Dort an der Agathofstraße wird ein neues Parkhaus gebaut. Unten rechts ist der Kunigundishof mit Kirche zu sehen. Fotos: Koch