Fabrik SALZMANN & COMP. Kassel / Pressearchiv / HNA 07.02.2008


Pos1


Die Zukunft liegt auf Eis:
Vertrag über Nutzung der Kasseler Eissporthalle immer noch nicht unterzeichnet



Es wird eng für die Kassel Huskies und den Eishockey-Sport in Nordhessen. Nun ist auch ein für diese Woche vereinbarter Termin geplatzt, an dem Hallen-Eigner Simon Kimm und Salzmann-Investor Dennis Rossing den Vertrag zur weiteren Nutzung der Kasseler Eissporthalle unterzeichnen wollten. Damit wäre die Zukunft der Huskies wieder gesichert gewesen.

Weder Kimm noch Rossing waren gestern für eine Stellungnahme zu erreichen. Wenn der Vertrag nicht zu Stande kommt, stehen die Schlittenhunde ab Ende April möglicherweise ohne Eis da. Das könnte schlimmstenfalls das Aus für das erfolgreiche Eishockey-Team in Kassel bedeuten, das vor dem Aufstieg zurück in die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) steht. "Wenn es keine Halle gibt, dann gibt es auch kein Eishockey mehr in Kassel", sagt Huskies-Eigner Rainer Lippe.

Für die Huskies läuft die Zeit. Sie brauchen Planungssicherheit. Wenn der Vertrag nicht bald unter Dach und Fach ist, gibt es für sie nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie können auf einer Ersatzeisfläche an der Lilienthalstraße in Waldau spielen, bis die neue Multihalle bei Salzmann 2010 steht; oder die Huskies suchen sich eine Spielstätte außerhalb Kassels. Das wäre der letzte Ausweg.

"Wir arbeiten an diesem Alternativszenario", sagt Lippe. "Das muss ich als seriöser Kaufmann auch tun. Ich kann das nicht einfach vor die Wand fahren lassen." Wenn die Huskies Kassel verließen, wäre auch der Neubau einer Multihalle auf dem Salzmann-Gelände in Bettenhausen in Gefahr. Denn die neue Arena wird es kaum ohne die Schlittenhunde geben. Rossing will mit der Bad Hersfelder Rosco-Gruppe 40 Millionen Euro in die Multihalle investieren.

Im Kasseler Rathaus sieht man keine Notwendigkeit, aktiv zu werden. "Nach den uns vorliegenden Informationen steht die Vertragsunterzeichnung in Sachen Eissporthalle zwischen den Herren Kimm und Rossing kurz bevor. Damit wäre ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zur geplanten Multifunktionshalle und zur Sicherung des Huskies-Standorts Kassel getan", lässt Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD) durch Magistratssprecher Hans-Jürgen Schweinsberg auf Anfrage mitteilen.

Es sei für die Stadt auch kein Thema, die Eissporthalle zum Beispiel selbst für einen begrenzten Zeitraum zu pachten und damit den Druck aus den Verhandlungen herauszunehmen. Jetzt seien Kimm und Rossing am Zug, so Schweinsberg. "Wir möchten sie nicht aus der Verantwortung entlassen."

Hallen-Eigner Kimm, der mit Huskies-Chef Lippe seit Langem im Clinch liegt und den Mietvertrag für die Huskies zunächst nicht verlängern wollte, hatte Mitte Januar überraschend eingelenkt.

Er einigte sich mit dem Bad Hersfelder Investor Rossing, ihm die Eissporthalle zu verpachten und später zu verkaufen. Die Huskies hätten somit ab August wieder eine Spielstätte gehabt.

Von Ellen Schwaab
Quelle: HNA online, 07.02.2008