Fabrik SALZMANN & COMP. Kassel / Pressearchiv / HNA 27.12.2007
Reproduktionen: Erhard J. Scherpf, Industrie- & Werbefotografie, Kassel


Pos1


Kimm profitiert von Verkauf der Kassel Huskies
Übernahmevertrag sieht 50 Prozent Erlösbeteiligung für Halleneigentümer vor


Von Jörg Steinbach

kassel. Eissporthallen-Eigentümer Simon Kimm würde von einem drohenden Verkauf der Kassel Huskies gehörig profitieren. Dies sieht ein Passus im Übernahmevertrag für das Eishockey-Team aus dem Jahr 2005 vor, der jetzt bekannt wurde. Nach Informationen der HNA soll der Passus damals auf ausdrücklichen Wunsch von Kimm in den Vertrag aufgenommen worden sein. Dem früheren Huskies-Eigentümer würden bei einem Verkauf der Huskies-Lizenz 50 Prozent des Erlöses zufließen - aber nur bis 1. September 2008.

Rückblende: Als Kimm sich 2005 endgültig aus dem Eishockey zurückziehen wollte, wurde Rainer Lippe vom Fan zum Retter der Huskies, übernahm im Juli 2005 die DEL-Lizenz und pachtete die Eissporthalle von Kimm, der weiter Eigentümer der Halle blieb. Seit Kimm die Huskies an Lippe verkauft hat, liegt er mit dem neuen Eigentümer im Dauerstreit. Vorläufiger Höhepunkt: Kimm will seine Eishalle jetzt nur verkaufen oder weiter an die Huskies vermieten, wenn Lippe die Eishockeymannschaft in andere Hände abgibt.

Am 30. April 2008 endet der Mietvertrag für die Huskies in der Eissporthalle. Ohne Eis kein Eishockey: Bleibt Kimm bei seinem Plan, wäre das Thema Eishockey in Nordhessen erledigt. Vermutlich würden damit auch die aktuellen Pläne für die Salzmann-Arena scheitern.

Zur Frage, ob Kimm tatsächlich bei einem Verkauf der Huskies profitieren würde, sagt Rainer Lippe: "Ja, das ist richtig. Sofern ich bis zum 1. September 2008 Gesellschaftsanteile verkaufen würde, erhält Herr Kimm 50 Prozent der Verkaufserlöse."

Damit erscheint die Weigerung von Kimm, weiterhin Eishockey in Kassel zu ermöglichen, in einem neuen Licht. Für die Zeit bis zur Fertigstellung der Multihalle auf dem Salzmann-Gelände in Bettenhausen, aber auch als Trainingshalle für die Zeit danach ist die Eissporthalle unverzichtbar. Gibt es kein Eis für die Huskies, wäre Lippe zu einem Verkauf gezwungen, der Kimm zusätzliche Millionen-Einnahmen brächte. Beispiel: Beim aktuellen Verkauf der Duisburger Füchse wird dem Vernehmen nach um einen Kaufpreis zwischen drei und vier Millionen Euro verhandelt. Von Simon Kimm gab es auch gestern keine Stellungnahme zum Thema.

Quelle: HNA online 27.12.2007