Fabrik SALZMANN & COMP. Kassel / Pressearchiv / 25.10.2007 |
Nordhessen-Arena in Reichweite |
Der Kauf des Salzmann-Areals in Kassel-Bettenhausen scheint für die Rosco-Gruppe doch noch ein gutes Ende zu nehmen. Der Plan, dort die seit längerem diskutierte Nordhessen-Arena zu bauen, erfährt von allen Seiten Unterstützung.Die Stadtverordneten von Kassel haben die Verwaltung einstimmig beauftragt, mit der Rosco-Gruppe die Planungen weiter voranzutreiben. "Damit haben wir ein offizielles Signal der Stadt", sagt Rosco-Mitinhaber Dennis Rossing. Zuvor hatte der VW-Konzern, der in Kassel und Baunatal produziert und große Ersatzteillager unterhält, großes Interesse an den Namensrechten der Arena signalisiert. Die Planung liegt beim Architekturbüro Schultze und Schulze, das seinen Sitz in der Salzmann-Fabrik hat und 2005 schon einmal den Vorschlag gemacht hatte, die schon länger geplante Halle dort zu bauen. Als Berater für die Projektentwicklung hat Rosco die Erfurter EFM Facility Management AG engagiert. "Die haben ein paar interessante Nutzungsvorschläge gemacht", so Rossing. EFM ist schon länger in das Projekt Nordhessen-Arena involviert. EFM-Vorstand Michael Homberger bezeichnet das Salzmann-Gelände als idealen Standort: "Zwei Autobahnabfahrten vor der Tür, dazu die Regiotram, Bus und Straßenbahn. Genügend Parkplätze sind auch da." Die Nordhessen- oder Volkswagen-Arena, wie sie wohl bald heißen wird, soll etwa 8.500 Zuschauer fassen und Rossing zufolge „sehr, sehr multifunktional“ konzipiert sein. Als tragende Profisportclubs sind die Kassel Huskies (Eishockey) und der MTV Melsungen (Handball) im Gespräch, dazu kommen Konzerte, Kongresse und Veranstaltungen aller Art. Das Rosco-Konzept basiert auf drei Säulen: auf der Halle, Showrooms, Freizeiteinrichtungen und themenbezogenem Einzelhandel sowie auf Büros und Gastronomie. Von den bestehenden Gebäuden bleiben nach jetzigem Planungsstand der so genannte L-Riegel (das zur Sandershäuser Straße zeigende Hauptfabrikgebäude), das Kesselhaus und der Schornstein erhalten. Für deren Umbau und Nachnutzung kann Rosco steuerliche Vorteile des Denkmalschutzes in Anspruch nehmen. "Was wir jetzt brauchen, ist ein leistungsfähiger Arenabetreiber; für den Rest gibt es genug Interessenten", so Rossing. Die Stadt hat eine Beteiligung als Investor, Betreiber oder Bürge ausgeschlossen. Rosco will nach eigenen Angaben 40 Mio. Euro investieren.HBM scheiterte am HeimfallrechtEFM steht Rosco bei der Auswahl des Arenabetreibers und der Vermarktung der Halle zur Seite. "Wir führen sehr, sehr gute Gespräche", sagt EFM-Vorstand Michael Homberger. Vielleicht könne man noch dieses Jahr einen Betreiber präsentieren. Das Unternehmen soll die Arena und deren Nebenflächen betreiben und die Miete absichern. EFM hatte bereits vor einiger Zeit im Auftrag der Stadt eine Machbarkeitsstudie und Standortanalyse zur Nordhessen-Arena erstellt, die zu dem Ergebnis kam, dass das Gelände am Auestadion der beste Standort sei. "Damals haben wir aber nur städtischerseits verfügbare Grundstücke geprüft", so Homberger. Der Bau am Auestadion, den die HBM Stadien- und Sportstättenbau aus Düsseldorf übernehmen wollte, sollte auf einem städtischen Erbbaugrundstück entstehen. Diese Lösung scheiterte, weil die Stadt nicht bereit war, im Falle einer Insolvenz der Arena das Heimfallrecht finanziell abzusichern. Das Grundstück war für einen Geldgeber daher nicht besicherbar.Rosco ist schon länger Eigentümer des Salzmann-Geländes. Eigentlich wollte der Bad Hersfelder Entwickler das Industriedenkmal, das nur zu etwa einem Fünftel vermietet ist, zu einem Fachmarktzentrum umbauen. Als die Stadt das endgültig untersagte, stand Rosco ohne Nutzungskonzept da. Durch das Scheitern der HBM-Pläne am Auestadion scheint das Salzmann-Engagement nun doch noch aufzugehen. "Wir haben 20.000 qm Fläche, die sich mit der Arena im Kreuz super vermieten ließen", frohlockt Dennis Rossing. (cvs) 25.10.2007 | Immobilien-Zeitung
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