Kassel. Frischer Wind im Kasseler Multihallen-Projekt, aber auch alte Köpfe: Die Rosco-Unternehmensgruppe hat nach HNA-Informationen die EFM Facility Management AG mit der Projektentwicklung für die 40-Millionen-Euro-Investition auf dem Salzmann-Gelände beauftragt. Eine entsprechende Presseerklärung ist für den heutigen Dienstag angekündigt.

Die Erfurter Firma EFM ist im Zusammenhang mit der seit Jahren diskutierten Nordhessen-Arena bereits bekannt. EFM mit dem einstigen Handballer Karl-Heinz Reinhardt und dem Kaufunger Michael Homberger an der Spitze war im ursprünglichen Bieterverfahren der Stadt Kassel für die Vergabe des Multihallen-Projekts auf den Giesewiesen gescheitert.

Die Düsseldorfer HBM-Gruppe hatte damals den Zuschlag erhalten. HBM war aber nicht in der Lage, die Finanzierung sicherzustellen, sodass die Stadt Kassel nun die Pläne mit der Rosco-Gruppe auf dem Gelände der einstigen Tuchfabrik in Bettenhausen forciert.

Salzmann-Projektentwickler EFM war Partner der HSG Wetzlar bei Bau und Vermarktung der mittelhessischen Rittal-Arena. Nun aber will der Handball-Bundesligist HSG den Vertrag auflösen.

EFM ist vom ersten Tag an aber auch ein Motor des Kasseler Multihallen-Projekts. Dabei tritt Immobilienkaufmann Homberger auch als Vermarkter der Bundesliga-Handballer der MT Melsungen auf und war bei zahlreichen Verhandlungen im Kasseler Rathaus beteiligt.

Bestandteil des Projektentwicklungsvertrags zwischen Rosco und EFM ist offenbar auch eine Einigung mit Eissporthallen-Inhaber Simon Kimm über einen Ankauf der Kasseler Eishalle am Auestadion. Sie wird parallel zur jetzt auf dem Areal des Industriedenkmals Salzmann geplanten Multihalle als zweite Eisfläche benötigt für den Eishockey-Trainingsbetrieb der Kassel Huskies.

Frankfurter Gutachter hatten im Frühjahr dieses Jahres den Zeitwert der Halle am Auestadion ermittelt. Der Kaufpreis - auf den sich beide Seiten schon verständigt haben sollen - liegt wohl knapp darüber.

Von Seiten der Rosco-Unternehmensgruppe in Bad Hersfeld, mit den Brüdern Walter und Dennis Rossing an der Spitze, gab es gestern noch keine Erklärung zur gemeinsamen Arbeit mit der Erfurter Firma EFM.

Eissporthallen-Eigner Simon Kimm war für eine Stellungnahme gestern nicht zu erreichen.

Von Gerald Schaumburg

hna online, 28.08.2007

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